Wenn das Sprichwort ?die richtige Diagnose ist schon die halbe Heilung? zutrifft, dann ist dieses Buch von Paul Washer eine überfällige Untersuchung des geistlichen Zustands der heutigen Gemeinden. Die Wahrheit kann aufrüttelnd sein, aber gleichzeitig kann Wahrheit, die wehtut, ein Weg zur Veränderung sein.
Die 10 Vorwürfe in diesem Buch legen den Finger auf die Schwachstellen der Gemeinden. Die heutigen Gemeinden brauchen dringend eine Erweckung. Jedoch nicht ? wie es der Autor Paul Washer argumentiert ?, indem wir einfach unser eigenes ?Ding? anfangen und dann erwarten, dass der Heilige Geist kommt und unsere Werke segnet.
Als Paul Washer diese aufrüttelnde Predigt auf einer Jugendkonferenz hielt, wirkte sie auf die Anwesenden wie ein Schock! Denn deutlich prangert er Evangelisations-Methoden an, die die »enge Pforte« und den »schmalen Weg« ausblenden und eine »billige Gnade« ohne echte Buße anbieten.
Als der amerikanische Missionar Paul Washer 2002 diese Predigt auf einer Jugendkonferenz hielt, wirkte sie auf die anwesenden ca. 5000 jungen Leute wie ein Schock! Weder der Prediger noch die Zuhörer ahnten, dass diese Botschaft ? in viele Sprachen übersetzt und im Internet verbreitet ? einmal Millionen von jüngeren und älteren Menschen aufrütteln würde.
Er prangert mit aller Schärfe Evangelisations-Methoden an, welche die »enge Pforte« und den »schmalen Weg« weithin ausblenden und eine »billige Gnade« ohne echte Buße anbieten. Auch wenn dieser Vortrag Überspitzungen enthält und auf amerikanische Verhältnisse anspielt (die allerdings immer mehr auch bei uns sichtbar werden), wurde der Inhalt und der ursprüngliche Vortragsstil nicht verändert. Diese Schrift wird sicher auf Empörung oder Verachtung stoßen ? aber andererseits bei vielen Lesern eine heilsame Selbstprüfung, Demütigung und Korrektur bewirken.
Wenn Gott gut ist, was soll Er dann mit denen tun, die es nicht sind? Was wird ein guter und rechtschaffener Gott mit menschlichen Wesen tun, die zum Bösen geneigt und ungehorsam sind? Wenn der Richter der ganzen Erde mit uns auf der Grundlage von Gerechtigkeit handelt, muss Er uns dann nicht alle verdammen?
Diese Fragen führen uns in die größte aller religiösen und philosophischen Schwierigkeiten. Wie kann Gott gerecht sein und trotzdem denen vergeben, die Er gerechterweise verdammen müsste? Wie kann Gott heilig sein und Freundschaft mit solchen schließen, die böse sind? Wie kann Er dann Sünder wie uns rechtfertigen und doch gerecht bleiben?
Wenn du auf der Suche nach Antworten und der Wahrheit über Gott bist, dann ist diese knappe Ausführung der großartigsten Botschaft, die die Welt je gehört hat, genau das, was du brauchst.
Eines der größten Vergehen, das durch die gegenwärtige Generation von Christen begangen wird, ist die Vernachlässigung des Evangeliums, und dieser Vernachlässigung entspringen alle unsere übrigen Probleme.
Viele Gemeinden haben die Evangeliumsbotschaft auf ein paar wenige Glaubenssätze reduziert, lehren, dass Bekehrung eine rein menschliche Entscheidung sei und sprechen jedem Heilsgewissheit zu, der ein Übergabegebet gesprochen hat. Die Gemeinde legt die großen Wahrheiten der Bibel und die Lehre des Christentums beiseite und lässt sich von reinem Pragmatismus leiten ? also von dem, was auch immer die Gemeinde in Gang hält und wachsen lässt. So verliert die Gemeinde Christus aus ihrem Zentrum, wird nur noch von Aktivitäten dominiert und filtert oder verpackt die Wahrheit sorgfältig so, dass die fleischliche Mehrheit daran keinen Anstoß nimmt.
?Es gibt viele, die uns mit ihren Philosophien und neuartigen Auslegungen verwirren, wodurch sie die Lehren verleugnen, die zu lehren sie vorgeben.? Charles H. Spurgeon
?Eine biblische Sicht der Sünde ist eins der besten Gegenmittel gegen jene vage, trübe, nebulöse, schwammige Art von Theologie, die so schmerzlich gängig ist in der heutigen Zeit? ? diese Worte von J.C. Ryle aus der Zeit von 1816-1900 stimmen genau überein mit den Aussagen von Paul Washer in diesem Büchlein. Das Anliegen von Ryle war eine Rückkehr zu einem Leben in Heiligkeit, doch Washer sagt: Wir führen Menschen zu Christus, beten mit ihnen und dann verbringen sie den Rest ihres Lebens damit, genauso zu leben wie die gefallene Welt. In diesem Büchlein geht der Autor ans ?Eingemachte?. Er deckt die unbekehrten Herzen auf und lenkt gleichzeitig den Blick der wahren Gläubigen auf die absolute Gewissheit ihrer Rettung.
Paul Washer klagt an, dass das Evangelium stets neu verpackt wird, um dem zu entsprechen, was die gegenwärtige Kultur für das Relevanteste hält. Wir haben vergessen, dass das wahre Evangelium für jede Kultur relevant ist, weil es Gottes ewiges Wort an jeden Menschen ist. Es werden clevere Marketingstrategien ausgearbeitet, die angetrieben werden durch humanistische Bemühungen, die auf dem sorgfältigen Studium der neuesten Trends in der Kultur basieren. Die Gemeinde mildert dann die radikalen Forderungen des Evangeliums zu einer bequemen Moral ab, und die wahre Hingabe an Christus macht für Aktivitäten Platz, die darauf ausgelegt sind, die gefühlten Bedürfnisse der Mitglieder zu erfüllen.
Der heutige geistliche Leiter ist nicht mehr ein Mann Gottes, sondern ein Mann des Volkes. Die Botschaft des Predigers ist nicht mehr: ?Das sagt der Herr!?, sondern er überbringt eine Botschaft, die aus Umfragen und seiner angeblichen Kenntnis über die Bedürfnisse der Gemeinde entstanden ist. Wir sind immer dann in großer Gefahr zu irren, wenn wir die Bedeutung einer Wahrheit überbetonen und andere dafür vernachlässigen oder niedergehen lassen. Aber die Vorrangstellung des Evangeliums kann unmöglich überbetont oder überbewertet werden. Beim Evangelium können wir nicht zu unnachgiebig werden.
Dementsprechend ist es also die eine Botschaft, an der wir beharrlich festhalten müssen. Wenn schon die geringfügigste Abweichung von der biblischen Wahrheit gefährlich ist, können wir dennoch viele Dinge falsch verstehen, ohne dabei unser ewiges Schicksal aufs Spiel zu setzen.
Aber das Evangelium falsch zu verstehen, bedeutet alles falsch zu verstehen!
Dem Evangelium keinen Vorrang zu geben, bedeutet es im Ganzen falsch zu verstehen. Dann erkennen wir schnell, dass wir kaum noch das Gerüst in der Verkündigung des großartigen Evangeliums haben, abgesehen von ein paar geistlichen Gesetzen. Wir haben daraus eine vereinfachte und leicht verständliche Darlegung des Glaubens gemacht, die viel von der ursprünglichen Schönheit des Evangeliums wegnimmt und wenig Herrlichkeit zurücklässt, die bewundert oder weitgehend erforscht werden kann.
Klagen Sie über einen Mangel an geistlichem Wachstum? Sehnen Sie sich danach, mehr in das Ebenbild Jesu geformt zu werden? Wenn Sie mit Ja geantwortet haben, dann richtet sich dieses Buch an Sie.
Unser Verlangen nach dem Außergewöhnlichen sollte nie dazu führen, dass wir die gewöhnlichen Mittel vernachlässigen, die Gott uns zum Wachstum gegeben hat. In Gottes Ordnung der Dinge greift er im Normalfall nicht zu außergewöhnlichen Maßnahmen, solange sein Volk die gewöhnlichen Mittel, die er ihnen zur Verfügung gestellt hat, noch nicht ausgeschöpft hat.
Vor diesem Hintergrund ist es höchst unwahrscheinlich, dass die heutige Gemeinde bzw. der einzelne Christ die gewöhnlichen Gnadenmittel bereits ausgenutzt hat, sprich: Dass wir bereits alles gelernt haben, was die Schrift uns zu sagen hat.
Kann es nicht vielmehr sein, dass wir bezüglich dieser vielleicht gewöhnlichen, aber doch notwendigen Gnadenmittel bestenfalls nachlässig, wenn nicht sogar träge und matt geworden sind?