Der Islam ? gehört er nun zu Deutschland oder nicht? Spätestens seit dem Ausspruch Christian Wulffs wird dies hierzulande kontrovers diskutiert. Hanna Josua zeichnet die aktuelle Debatte vor dem Hintergrund zunehmender Migration aus islamischen Ländern nach, lässt unterschiedliche Stimmen zu Wort kommen und weicht unangenehmen Fragen nicht aus. Doch ebenso, wie es nicht ?den? Islam und ?die? Muslime gibt, kann es auf die Ausgangsfrage kein simples ?Ja? oder ?Nein? geben.
Muslime und Nichtmuslime müssen sich noch in vielen Fragen aufeinander zu bewegen und gemeinsam entscheiden, welcher Islam in Deutschland eine Zukunft haben kann. Grenzen der Toleranz müssen benannt, Gemeinsamkeiten erkannt und genutzt werden, um ein friedliches Zusammenleben in einer unfriedlichen Welt zu fördern. Es geht um nichts weniger als um die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft. Die Diskussion hat gerade erst begonnen!
Weihnachten, das beliebteste Fest in Deutschland, ist auch Zeit gegenseitiger Einladungen und offener Begegnungen. So besuchen viele Bürger, Migranten und Geflüchtete muslimischen Glaubens ihre christlichen Nachbarn und gratulieren ihnen. Dies geschieht teils aus Interesse am Leben ihrer christlichen Freunde, teils aber auch aus Neugierde am christlichen Glauben selbst. Für sie entfalten Hanna und Heidi Josua das theologische Anliegen des Weihnachtsfestes, das sie so erklären, dass auch Muslime einen Zugang dazu finden können.
Die Autoren nehmen die Perspektiven von Bibel und Koran ein, ohne ihre christliche Identität preiszugeben. Christliche Leser werden am Beispiel der Texte über Jesu Geburt in die islamische Denkwelt eingeführt und zum Gespräch mit Muslimen befähigt.